Professur für Kunsttheorie und künstlerische Praxis
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Biographie
Prof. Dr. phil. Heidi Salaverría hat Philosophie, Kunstgeschichte und Psychologie an der Universität Hamburg studiert und als Magistra abgeschlossen (Titel der Arbeit: Ästhetische Erfahrung durch leibliche Performativität: Zur Subjektkonstitution in dekonstruktivistischer (J. Butler) und neopragmatistischer Sicht (R. Shusterman)).
An der technischen Universität Braunschweig wurde sie als Stipendiatin des Studienwerks Villigst zum Begriff des Selbst in der Philosophie des Pragmatismus promoviert (SCL) (Titel der Arbeit: Das partikulare Selbst im Pragmatismus zwischen kritischem Common Sense und Sensus Communis). Die Dissertation wurde 2007 veröffentlicht als Spielräume des Selbst. Pragmatismus und kreatives Handeln (Berlin: Akademie).
Heidi Salaverría ist in Venezuela geboren, frühe Kindheit in Mexiko, nach dem Abitur zwei Jahre in Buenos Aires, Argentinien, Studium dort u.a. an der Kunsthochschule Escuela Nacional de Bellas Artes Prilidiano Pueyrredón. Während ihrer Promotion forschte sie mit einem Auslandsstipendium des Studienwerks Villigst für ein Trimester bei Richard Shusterman an der Temple University in Philadelphia, USA, und vertiefte dort ihre Kenntnisse über die Philosophie des Pragmatismus und pragmatistische Ästhetik.
In ihrer künstlerischen Arbeit präsentiert sie seit zwanzig Jahren partizipative Formate und performative Talks an der Schnittstelle von Performance und Philosophie, u.a. Ernst-Deutsch-Theater Hamburg, Gesprächs-Kunst-Festival Leipzig, Performance Philosophy Amsterdam, Kampnagel Hamburg, Staatstheater Nürnberg, Pact Zollverein Essen, u.a.
Als Kunsttheoretikerin und Philosophin ist sie im Team des internationalen Kunst- und Theorieprojekts Hypercultural Passengers, dessen Kunstraum auf der Veddel lokalisiert ist und das u.a. vom Elbkulturfond gefördert wurde. Mit Künster:innenaustauschen, Ausstellungen und Workshops strebt das Projekt mittels der Kunst eine Öffnung verengter Identitätskonzepte durch hyperkulturellen Austausch an.
Ihre kunsttheoretische Expertise fließt ein in Ausstellungskataloge und Reden zu Ausstellungseröffnungen, wie etwa der Reihe Sexed Power, Gängeviertel Hamburg (seit 2019), der deutsch-brasilianischen Kunstausstellung Form der Unruhe, Sao Paolo/Hamburg (2022), The Ticks of the Watch, Chicago (2017).
Forschungsschwerpunkte:
Heidi Salaverría forscht u.a. zu einer Ästhetik des Zweifels, und beschäftigt sich dazu aktuell mit Ansätzen der reparativen Ästhetik. Im Fokus ihrer Arbeit steht die Artikulation einer nicht-identitären Subjektivität und, damit einhergehend, eines kritischen Common Sense. Zentrale Fragestellungen sind dabei die Verhältnisbestimmung von Kunst und Gesellschaft, politischer Urteilsbildung, von Anerkennung und Alterität und der Frage nach nicht gewaltförmiger Handlungsfähigkeit. Am stärksten ist ihre Arbeit beeinflusst vom Pragmatismus, Judith Butler, Emmanuel Levinas und Kant’s Kritik der Urteilskraft.
Lehrtätigkeiten:
Lehr- und Forschungstätigkeit an der Universität Hildesheim, über vierzig Lehrveranstaltungen und Workshops an diversen Hochschulen – Schwerpunkt Ästhetik, Performative und politische Philosophie, Kunsttheorie: Leuphana Universität Lüneburg, Universität Hildesheim, Universität Vechta, Universität Flensburg, Musikhochschule Nürnberg, Päd. Hochschule Heidelberg, HAW Hamburg, Brand Academy Hamburg.
Vorträge, Workshops und performative Talks auf Englisch und Deutsch: in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Österreich, Frankreich, Italien und Spanien.
Seit 2022 ist sie Professorin für Kunsttheorie und künstlerische Praxis an der Medical School Hamburg.